hermA
Der Forschungsverbund „Automatisierte Modellierung hermeneutischer Prozesse“ (hermA) befasst sich mit computergestützten Analyseverfahren. Im Zeitalter von Big Data nimmt die Menge an Veröffentlichungen aus allen Bereichen wie Wissenschaft, Zeitungen, Soziale Medien, Literatur ständig zu. Um die wachsenden Textmengen sozial- und geisteswissenschaftlich auszuwerten, stellt sich die Frage, ob klassische, hermeneutische Analyseverfahren automatisiert werden können, indem Teile der Analyse vollautomatisch oder zumindest computergestützt durchgeführt werden.
Das Projekt setzt dieses Forschungsvorhaben als interdisziplinäre Zusammenarbeit von Informatikerinnen und Informatikern, Korpuslinguistinnen und Korpuslinguisten, Kulturanthropologinnen und Kulturanthropologen sowie Literatur- und Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern um. Der Forschungsverbund untersucht übergreifend in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, inwieweit die Zuweisung von Analysekategorien durch automatisierte Annotationen verschiedene erkenntnistheoretische Forschungsansätze (deduktive, induktive oder abduktive Ansätze) unterstützen kann. Im Mittelpunkt stehen dabei beispielhaft Themen des aktuell boomenden Gesundheitsbereichs.
Im Kern geht es im Projekt darum, ob und wie der menschliche Erkenntnisprozess in einer automatischen Erschließung abgebildet und unterstützt werden kann. Gemeinsames Ziel ist es, Verbesserungsansätze für automatisierte Modellierungen von Annotationen in hermeneutischen Analyseprozessen zu entwickeln, Folgeprojekte zu initiieren und Digital Humanities-Ansätze am Wissenschaftsstandort Hamburg hochschulübergreifend zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich um eine Zusammenarbeit der Universität Hamburg mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und der Technischen Universität Hamburg (TUHH).
Sprecherinnen: Prof. Dr. Gertraud Koch, Kulturanthropologin; Prof. Dr. Heike Zinsmeister, Korpuslinguistin