Workshop 2025: Digital Humanities in der (Auslands-)Germanistik
10. April 2025
Workshop 10.-11. April 2025 an der Universität Vilnius
Das Workshop-Programm finden Sie hier.
Bei diesem GIP-internen Workshop stand einerseits die Ausarbeitung eines Double Degree-Abschlusses im Mittelpunkt. Vertreter:innen beider Universitäten erarbeiteten hierfür gemeinsam Beschlussvorlagen für die jeweiligen Gremien. Nach einem äußerst produktiven Arbeitstreffen ist die Implementierung zum Wintersemester 2025/26 geplant, sodass die ersten Studierenden in Hamburg und Vilnius sich bereits ab Herbst 2025 für den Double Degree-Abschluss einschreiben können sollen.
Der zweite inhaltliche Schwerpunkt lag auf den Forschungs- und Lehrprojekten der GIP-Mitglieder. Zum einen sind mit der zweiten Förderphase einige neue Mitglieder zur GIP hinzugestoßen, die im Rahmen des Workshops die Möglichkeit hatten, sich und ihre Forschungsprofile vorzustellen. Prof. Dr. Lars Sörries-Vorberger (Universität Hamburg) stellte seine Forschungsaktivitäten und Lehrprojekte in den Bereichen der Gender- und Queerlinguistik vor (Link zur Präsentation). Prof. Dr. Nadja Kerschhofer-Puhalo (Universität Hamburg) legte einen Fokus auf die Frage nach dem Begriff der Literacy, der besonders in den letzten Jahren in Schlagworten wie digital literacy oder data literacy immer häufiger verwendet wird, und nahm Bezüge zu Mehrsprachigkeit in den Blick.
Außerdem wurden in den Beiträgen am Donnerstagnachmittag und Freitagvormittag verschiedene Methoden der Digital Humanities diskutiert. Carla Sökefeld (Universität Hamburg) stellte Ergebnisse aus ihrem Dissertationsprojekt zur genderspezifischen Pejorisierung im Deutschen vor und führte dabei in die Methodik der Analyse von Word Embeddings zur Untersuchung von Bedeutungswandel ein (Link zur Präsentation). Dr. Ernesta Kazakėnaitė (Universität Vilnius) stellte die Arbeit des Digital Humanities Lab an der Universität Vilnius vor und gab Einblicke in die verschiedenen Tools und Unterstützungsmöglichkeiten, die das Lab Forschenden in Vilnius zur digitalen geisteswissenschaftlichen Arbeit (z.B. mithilfe von OCR-Scannern und Software sowie Eye-Tracking Ausrüstung) bietet.
Der Freitagvormittag war der Ausarbeitung eines gemeinsamen Forschungsprojekts gewidmet: Der Erschließung und korpuslinguistischen Aufbereitung eines Zeitungskorpus deutschsprachiger Zeitungen aus Litauen. Dr. Lina Plaušinaitytė (Universität Vilnius) stellte zunächst die Motivation und bisherige Vorarbeiten zur Digitalisierung von deutschsprachigen Zeitschriften vor, die im 20. Jahrhundert in Litauen erschienen sind (Link zur Präsentation). Erste Texte wurden bereits in einem studentischen Projekt digitalisiert und sind auf der Website https://www.dpl.flf.vu.lt/ als PDF-Dateien verfügbar. Prof. Dr. Heike Zinsmeister (Universität Hamburg) präsentierte Herausforderungen und Möglichkeiten für die Umsetzung der weiteren Digitalisierung und Aufarbeitung, insbesondere auch in studentischen Projekten und gemeinsam zwischen Vilnius und Hamburg stattfindenden Lehrveranstaltungen. Auf diese Ausführungen gab Marie Flüh (Universität Hamburg) eine Respondenz zur (historischen) Zeitschriftenforschung (Link zur Präsentation), bevor gemeinsam diskutiert wurde, mit welchen konkreten Schritten das Projekt in den nächsten Monaten vorangebracht werden kann.
Der Workshop war ein sehr gelungener Auftakt für die zweite Förderphase der GIP von 2025-2027. Wir danken allen Teilnehmenden, ob vor Ort in Vilnius oder digital zugeschaltet, für den spannenden und produktiven Austausch!