Studentischer Aufenthalt UHH (10/23-02/24)
Lukas Rakauskas, der mittlerweile sein Lehramtsstudium (Fächer: Deutsch und Englisch) an der Universität Vilnius abgeschlossen hat, verbrachte im Wintersemester 2023/24 mit Unterstützung der GIP ein Auslandssemester in Hamburg. Über seinen Aufenthalt schreibt er Folgendes:
"Während des Studiums hatte ich die Gelegenheit, im 7. Semester die deutsche Kultur und Sprache hautnah zu erleben, indem ich ein Auslandssemester an der Universität Hamburg absolvierte. Dort besuchte ich verschiedene Kurse, von denen mir zwei besonders in Erinnerung geblieben sind. Der erste hieß "Literatur der Wiener Moderne" und wurde von Nicolas Paulus unterrichtet. Der Kurs hat mir besonders gut gefallen, da ich die Identität eines anderen deutschsprachigen Landes besser verstehen konnte, was ich auch als Lehrer fördere. Der andere Kurs, den ich sehr gerne besuchte, war "Flexionsmorphologie", unterrichtet von Irina Mostovaia. Ich bewunderte, wie vielfältig, konkret und pädagogisch interessant die Seminare waren!
Leider habe ich nicht viele Kollegen kennengelernt. Da ich kein Erasmus-Student war, erhielt ich nur selten Informationen über Veranstaltungen für internationale Studierende. An der Uni bemerkte ich auch einen kulturellen Unterschied zwischen Litauern und Deutschen: mir schien, dass Deutsche eher weniger kontaktfreudig sind oder dass es zumindest länger dauert, bis sich der Kontakt von sachlich in freundlich verwandelt. Da ich nur für einige Monate dort war, blieb nicht genug Zeit, um tiefgründige Freundschaften zu schließen. Lustigerweise habe ich jedoch eine litauischsprachige Kollegin kennengelernt! Das geschah während des Seminars "Literatur der Wiener Moderne". Sie hörte während meiner Vorstellung, dass ich aus Vilnius komme, und sprach mich nach dem Seminar an. Es stellte sich heraus, dass ihre Mutter Litauerin ist!
Insgesamt würde ich sagen, dass mir dieser Austausch Selbstständigkeit beigebracht hat, da ich die meisten alltäglichen und akademischen Herausforderungen alleine bewältigen musste. Trotzdem bin ich dankbar für die Möglichkeit, das Land zu bereisen. Während meines Aufenthalts besuchte ich einige andere Städte – Berlin, Bremen und Schwerin. Am meisten vermisse ich jedoch meine Dienstage in Hamburg. An diesen Tagen hatte ich keine Lehrveranstaltungen und ging in mein Lieblingscafé im Schanzenviertel, wo ich gemütlich las und mich auf die kommenden Seminare vorbereitete."